Junge Pflege

Die Alternative: Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Erwachsene

Pflegebedürftig zu werden ist ein Schicksal, dass nicht nur hochaltrige Menschen erreichen kann. Menschen jeden Alters können krankheitsbedingt dauerhaft auf umfassende Pflege angewiesen sein. Die Betroffenen wollen in der Regel nicht in einem Pflegeheim leben, dessen Konzept auf die Versorgung von Senioren ausgerichtet ist. Mit der „Jungen Pflege“ bietet Amarigo ihnen eine Alternative dazu an.  
Die Wohngemeinschaft ist ganz auf eine bedürfnisorientierte, individuelle rund-um-die-Uhr Begleitung jüngerer Pflegebedürftiger ausgerichtet. Die WG-Mitglieder erhalten hier die Möglichkeit, nach ihren eigenen Lebenseinstellungen, Wünschen und Vorstellungen in einer Gemeinschaft mit anderen zu leben. Nicht die „reibungslose Versorgung“ steht im Mittelpunkt, sondern der normale Alltag.  
Unser Konzept beinhaltet insbesondere die Förderung von Aktivität, sozialen Kontakten und Individualität. Auch fördern wir das Wiedererlangen von Zuversicht und die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen des Lebens mit einer chronischen Erkrankung.  
Wir achten die Persönlichkeitsentwicklung und Identität unserer Klienten und stimmen z. B. die Kommunikation, die Aktivierung, die Unterstützung der sozialen Integration und die Körperpflege auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen ab. In der WG ist Raum für alle Facetten des Lebens in einer Gemeinschaft: Freude, Streit und Versöhnung, Traurigkeit, Freundschaft und Humor.

Für wen ist das Angebot geeignet?

Menschen mit einer chronischen Erkrankung, die bei Einzug 18 – 65 Jahre alt sind und einen umfassenden Pflegebedarf haben (Pflegegrad 3 oder höher). Dies sind z. B. Personen mit

  • neurologischen Erkrankungen,
  • Zustand nach Schädel-Hirn-Verletzungen,
  • Querschnittslähmungen und anderen Unfallfolgen,
  • Schlaganfällen,
  • Multiple Sklerose,
  • Zustand nach Tumorchirurgie,
  • Herzinfarkten,
  • schweren Formen von Diabetes, oder
  • Zustand nach Multiorganversagen (z. B. durch Intoxikationen).  

Nicht geeignet ist dieses gemeinschaftsorientierte Angebot

  • im fortgeschrittenen Stadium einer Krebserkrankung,
  • für Menschen im Wachkoma und
  • für Menschen mit einer angeborenen/kindlich erworbenen geistigen, körperlichen oder schwerst-mehrfach-Behinderung.
Das Team der jungen Pflege

Wie in allen von uns begleiteten WGs, gibt es auch hier ein spezielles Team aus Mitarbeitern, denen diese Zielgruppe am Herzen liegt. Sie bringen ihre unterschiedlichen Qualifikationen in die Arbeit ein. Sie bieten jedem WG-Mitglied die für ihn notwendige Hilfe im Alltag, bei der Tagesstrukturierung und bei der Selbstpflege.
 
Ziel ist es, Aktivierung und Entspannung, Gemeinschaftserleben und Rückzug in ein gesundes Verhältnis zu bringen. Dazu ist der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zum Klienten nötig. Kommunikative Fähigkeiten sind daher hier sehr wichtig.
 
Das WG-Team wird intensiv begleitet, z. B. im Rahmen von Praxistraining und regelmäßigen Team- und Fallbesprechungen. Vielfältige Fortbildungen sorgen zudem für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Wissens.

Weitere Qualitätsaspekte
  • Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe, Werte und Gewohnheiten der Klienten.
  • Täglich wird gemeinsam gekocht, jeder kann sich nach seinen Fähigkeiten in die WG einbringen.
  • Individuelle Begleitung, Kommunikation und intensive Förderung durch einen hohen Personalschlüssel.
  • Wahrnehmungs- und Mobilitätsförderung nach anerkannten Konzepten.
  • Angehörige als Partner –die je nach Wunsch und Möglichkeit einbezogen werden können – in den Alltag, in Entscheidungsprozesse etc.
  • Gute Zusammenarbeit mit den Ärzten und Therapeuten der Klienten.
  • Kleinere Haustiere sind erlaubt, wenn dadurch niemand gestört wird.
  • Nur Einzelzimmer mit Bad.
  • Wohnen wie Zuhause: Eigenmöblierung aller Räume (nur die Küche wird vom Vermieter bereitgestellt).
  • Großer WG-Garten – für Rollstuhlfahrer zugänglich genauso wie die gesamte WG.
  • Besuch der Klienten ist jedezeit herzlich willkommen, solange niemand gestört wird.
Struktur der Wohngemeinschaft

In der WG teilen sich acht pflegebedürftige Menschen eine gemeinsame, große, rollstuhlgerechte Wohnung, mit

  • großer Wohnküche,
  • großem Wohnzimmer,
  • acht Zimmern (jeweils mit barrierefreiem Duschbad),
  • Terrasse mit Zugang zum Garten und
  • diversen Nebenräumen.

Die Küche wird vom Vermieter gestellt, die Räume richten die WG-Mitglieder / ggf. unterstützt durch ihre Angehörigen mit den eigenen Möbeln, Bildern und Gegenständen  gemeinschaftlich ein. Der Alltag in der WG soll so normal wie möglich sein, denn die WG ist das Zuhause der darin lebenden Menschen. Dieser Alltag orientiert sich an den Gewohnheiten der WG-Mitglieder und fördert das soziale Miteinander aller.

Die WG wird von einem eigenen Team begleitet. Je nach Grad der Beeinträchtigung der Klienten, ist deren Selbständigkeit unterschiedlich. Das Team sorgt dafür, dass den Menschen ihre persönliche Würde und die individuell größtmögliche Selbstbestimmung erhalten bleibt. Die soziale Unterstützung und fachgerechte Versorgung richtet sich dabei nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Person.

Unser Pflegedienst schließt mit dem Klienten (seinem gesetzl. Vertreter) einen Pflegevertrag ab. Dieser regelt alle Leistungen der Grund- und Behandlungspflege einschließlich der Betreuung. Amarigo hat für die Pflege nach SGB V und SGB XI Versorgungsverträge mit allen Kranken- und Pflegekassen abgeschlossen.

Jedes WG-Mitglied zahlt monatlich einen festen Betrag in die Haushaltskasse ein. Daraus werden die Bedarfe des Alltags (Lebensmittel, Telefonanschluss, Haushaltsartikel etc.) finanziert. Die Höhe wird von der Mieterversammlung festgelegt. Auch darüber hinaus haben die Klienten / ggf. ihre Angehörigen / gesetzlichen Vertreter vielfältige Mitgestaltungsmöglichkeiten und Mitspracherechte.

Mietverhältnis

Bei der Wohngemeinschaft handelt es sich nicht um eine Einrichtung (wie in einem Heim), sondern um eine gemeinschaftlich angemietete große Wohnung. Jedes WG-Mitglied schließt mit dem Vermieter (Investor, der das Haus gebaut hat) einen Mietvertrag über den Wohnraum ab. Er / Sie mietet sein eigenes Zimmer und 1/8 der Gemeinschaftsflächen. Der Vermieter ist - wie in anderen Wohngebäuden auch - für alle Fragen rund um das Wohnen / die Immobilie zuständig.

Durch die Koppelung von Miet- und Pflegevertrag ist die umfassende Pflege und Betreuung rund-um-die-Uhr für alle WG-Mitglieder sichergestellt. Rechtlich handelt es sich somit um eine „anbieterverantwortete Wohngemeinschaft“ nach § 24.3 WTG / NRW.

Kontakt / Beratung

Dieses neuartige Konzept zur Förderung der Lebensqualität jüngerer Pflegebedürftiger wirft vielleicht manche Fragen auf. Gerne stehen wir Ihnen zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung:

  • Wenn Sie Fragen zu unserem Konzept der Jungen Pflege haben,
  • wenn Sie eine Beratung zu den Möglichkeiten des Wohnens und der Pflege in dieser Wohngemeinschaft benötigen oder
  • falls Sie sich für eine Stelle in diesem spannenden Arbeitsfeld interessieren.

Nehmen Sie hier Kontakt zu uns auf oder rufen Sie uns an unter
02 30 9 / 78 22 60 0.

Ihr Amarigo Team